Vielleicht muss man die Geschichte des kalifornischen Ehepaars auf Hamburg - Besuch erzählen, um die Bedeutung des «Tassajara» zu verstehen. Frustriert von zwei Abendessen in mittelmäßigen Restaurants kehrten sie in das vegetarische Restaurant ein – und kamen während ihres restlichen Aufenthalts wieder ,sechs Abende hintereinander.
Denn das Tassajara machts nicht einfach satt. Hier tut man etwas für Körper, Geist, und Seele – und fürs Herz: Wer als großstadtgehetzter Tofuverächter mit Loch im Bauch kommt, geht mit dem wohlig-satten Gefühl, ein Schlaraffenland gefunden zu haben. Und beschließt vielleicht, Stammgast zu werden. Rund 60 Prozent der Besucher sind dies, schätzt Inhaberin Martina Witzorek-Singh, die das Tassajara seit 1976 – damals hieß es noch „Golden Temple“ – zusammen mit ihrem Mann führt. In Zeiten also, als vegetarisch gleichbedeutend war mit Körnerfresserei, tristen Pasten, heruntergezogenen Mundwinkeln.